Page 11 - Taxikurier Juni 2021

AKTUELLE INFORMATIONEN

➔ DER LANDESVERBAND

TMV: Einbrüche beim Taxigewerbe Die Tarife für Taxis werden zwischen Kom- Wenn Free Now als reiner Vermittler Rabatte
um bis zu 90 Prozent – es fehlen die munen einerseits und dem Gewerbe sowie ins Spiel bringe, dann ändere dies auch
Fahrgäste! seinen Vertretungen andererseits verhandelt nichts an der Situation im Gewerbe. Denn
und danach von Kommunen beschlossen, die Kosten für jeden einzelnen gefahrenen
Keine windigen Ideen bei Tarifen – erläuterte Müller. Die Vorschläge für Tarife Kilometer blieben gleich. Im Gegenzug hat
Kommunen dürfen beim Verbraucher- kommen aus gutem Grund exklusiv vom Free Now aber gerade erst seine Gebühren
schutz nicht schwach werden konzessionierten und betroffenen Gewerbe. für die Vermittlung erhöht.„Schließlich gilt
„Aldis Preise werden auch nicht von Lidl die Betriebspflicht unabhängig von Preis-
Berlin – Dumping-Tarife können in der vorgeschlagen, oder? Es stellt sich die schwankungen! Der Vorschlag ist eine Zu-
Corona-Krise das Taxi-Geschäft nicht we- Frage, wessen Interessen Free Now vertre- mutung für Taxi-Unternehmer. Unsere Tarife
sentlich beleben. Michael Müller, Präsident ten will? Die Antwort liegt auf der Hand: sind ohnehin schon immer eine Mischkalku-
des Taxi- und Mietwagenverbands Deutsch- Die Interessen seiner Eigentümer Daimler lation – die weniger lukrativen Touren vom
land e.V.: „Wir haben durch Corona Einbrü- und BMW“, betonte der Verbandspräsident. Bahnhof nach drei Stunden Wartezeit zwei
che bis zu 90 Prozent, weil einfach die Free Now vertrete nicht das Gewerbe. Das Straßen weiter werden über die lukrativeren
Fahrgäste fehlen. Da helfen auch keine Ra- Unternehmen sei ein reiner Vermittler und längeren Fahrten mitfinanziert“, sagte
batte auf die Taxitarife!“ Reine Vermittler auch keine Gewerbevereinigung. Müller.
forderten zwar eine Senkung der Tarife, al-
lerdings sei dies keine Option. „Die Kommu-
nen legen in Deutschland ganz transparent
die Tarife fest, damit nicht nur Bosse, son- istockphoto
dern auch Senioren, Kranke und Otto Nor-
maltaxikunde sich die Fahrt leisten können.
Das ist effektiver Verbraucherschutz. Wer
heute den Städten eine Senkung der Tarife
schmackhaft machen will, schlägt danach
eine Erhöhung zu Spitzenzeiten vor. Und
das darf nicht sein. Wir fahren 24 Stunden
rund um die Uhr und 365 Tage, egal ob
bei Regen oder Sonnenschein“, unterstrich
Müller und bot den Kommunen erneut
die Unterstützung des Verbandes bei der
Gestaltung der Mobilität an.
Stimmer 56x60_neu:60-Jahre 19.05.2011

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