Page 18 - Taxikurier September 2022
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sehr in seine Panik, dass er sich selbst im
Weg steht und am Ende unzufrieden mit
dem Ergebnis seiner Arbeit ist. atelier-tacke.de
Standardausrede: „Das hat noch Zeit“
Warum? Der Panikmacher hat ein schlech-
tes Zeitmanagement. Er schafft es einfach
nicht, sich die Arbeitszeit sinnvoll einzu-
teilen. Oft unterschätzt er auch den Ar-
beitsaufwand einer Aufgabe.
Was tun? Machen Sie weniger Druck. Sagen
Sie sich selbst oft „Du musst“, „Du sollst“,
„Mach jetzt, sonst…“? So wird das nichts!
Aufschieber flüchten so erst recht. Ändern
Sie stattdessen den Mechanismus und ma- Was tun? Beginnen Sie mit dem Unange- Was tun? Bitten Sie Kollegen um Input.
chen Sie sich bewusst, eine Wahl zu haben. nehmsten. Packen Sie den Stier bei den Stecken Sie in einer Sackgasse, lassen Sie
Und: Setzen Sie Prioritäten. Entscheiden Hörnern. In der Regel wird es die unange- sich von den Vorschlägen Ihrer Kollegen
Sie, was wirklich wichtig und dringend ist nehmste Aufgabe sein, die Sie die ganze inspirieren. Konzentrieren Sie sich zudem
und was noch Zeit hat oder delegiert wer- Zeit vor sich herschieben. Warum nicht so- auf das, was Sie gerade tun. Unterbre-
den kann. fort morgens hinter sich bringen, wenn man chungsforscher haben festgestellt, dass
noch frisch ist? Der Rest des Tages wird Ih- sich Büroarbeiter genauso oft selbst ablen-
nen umso leichter von den Hand gehen. ken, wie sie unterbrochen werden. Zwingen
3. Der Listenmacher Sie sich also dazu, sich auf die aktuelle
Aufgabe zu konzentrieren, statt in Gedan-
Bevor er sich an die Arbeit macht, muss er 4. Der Multitasker ken schon bei der nächsten zu sein. Und
eine To-Do-Liste erstellen. Ohne Liste geht vergessen Sie Multitasking! Funktioniert
bei ihm gar nichts. Darauf schreibt er auch Am liebsten arbeitet er an mehreren Auf- nicht.
haarklein, was alles erledigt werden muss. gaben und Projekten gleichzeitig. Er fängt
Doch am Ende hat er zwar eine schöne Lis- eine Sache an, hat dann einen Einfall zu 5. Der Internet-Junkie
te gemacht, die wichtigen Aufgaben darauf etwas ganz anderem und widmet sich dann
sind dennoch nicht erledigt. dieser Aufgabe. Irgendwann stapeln sich Dieser Typ ist ständig online, wenn nicht
lauter begonnene Aufgaben auf seinem am Rechner, dann mit dem Smartphone.
Schreibtisch, doch keine davon hat er be- Alle paar Minuten checkt er seine E-Mails,
endet. prüft, was in seinen sozialen Netzwerken
los ist und schaut sich Videos an. Das
macht er nebenbei, während er eigentlich
Standardausrede: mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist.
„Mir fällt da etwas ein“ Ohne es zu merken, vertrödelt er damit
Stunden seiner Zeit.
Warum? Er ist schnell gelangweilt von einer
Aufgabe und kann sich schlecht konzentrie- Auch im Taxigewerbe ist dieses Phänomen
ren. Kommt er in einem Punkt nicht weiter, kein Unbekanntes: Viele Kolleginnen und
wendet er sich einer neuen Aufgabe zu. Kollegen schieben viele Dinge auf die letz-
te Minute hinaus, sei es der TÜV-Termin,
die Abgabe der Steuererklärung oder die
Verlängerung des Taxiführerscheins oder
der Konzession. Auch beim Fahrpersonal
erkennt man den Trend, dass man sich erst
dann so richtig reinkniet und Umsatz fährt,
wenn das Loch im Geldbeutel größer wird.
Standardausrede
„Ich mache mir schnell eine Liste“ Zusammenfassend ist es doch interessant,
dass dieses beinahe alltägliche Verhaltens-
Warum? Er liebt es einfach, etwas auf sei- muster so viele Forscher und Wissenschaft-
ner Liste abhaken zu können. Das gibt ihm ler beschäftigt, wo doch der allergrößte
das wohlige Gefühl, produktiv zu sein und Teil der betroffenen Personen ihr Verhalten
etwas geschafft zu haben. Doch leider hakt trotz aller Erkenntnisse nicht ändern wer-
er oftmals nur Kleinkram ab und verzettelt den. Aber es tut gut, zu wissen, dass es
sich in Nebensächlichkeiten. das gibt. (TK)
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