Page 13 - Taxikurier November 2020
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H2 und H4, die sich auf der anderen Straßenseite der Willy-   Innerhalb der Stadt vermitteln beide Zentralen ja nach dem Stand-
           Brandt-Alle oder der Olof-Palme-Str. befinden. Es war bisher das   platzprinzip. Ist das auch bei den anfahrtsfreien Umlandgemein-
           Riesenproblem, dass eine Fahrt vom Flughafen ins H2-Hotel mit   den vorgesehen oder gehen diese Aufträge im Sinne einer schnel-
           Taxameter gefahren wurde, während der Fahrgast, der auf der an-  leren Bedienung und der Umwelt zuliebe an diejenigen Taxis, die
           deren Seite der gleichen Straße eingestiegen ist, zum Festpreis   sich bereits in diesem Gebiet befinden?
             befördert wurde. Die Wohnbebauung rund um die Messe wird übri-
           gens von der Festpreisregelung ausgenommen sein.   CHRISTIAN HESS: Bei uns gibt es in diesen Zonen eine Raum-
                                                              vermittlung, keine Standplatzvermittlung mehr.
           Zu all dem kommt nun als dritte Zone noch ein ziemlich
             umfangreiches Gebiet rund um den Hauptbahnhof…   THOMAS KROKER: Prinzipiell ist die Schnelligkeit das Kriterium.
                                                              Ein Sofortauftrag wird von unserer Seite an das nächstgelegene
           THOMAS KROKER: Diese Zone haben wir sehr großzügig definiert,   Taxi gehen. Bei lukrativen Vorbestellungen werden wir weiterhin
           weil wir eine möglichst große Zahl von Hoteleriebetrieben   den Standplatz vorziehen.
             abdecken wollten.
                                                              Wie kam diese Tarifreform zustande?
           CHRISTIAN HESS: Sie reicht nördlich bis zur Marsstraße, westlich
           bis zur Hackerbrücke, womit sie auch den Zentralen Omnibusbahn-  THOMAS KROKER: Es war Teamwork von vier Personen: Florian
           hof einschließt und grenzt südwestlich bis zur Theresienwiese an,   Bachmann und Gregor Beiner als Vertreter des Taxiverband Mün-
           wobei das Wiesn-Gelände nicht mehr eingeschlossen ist.   chen, Christian Hess für die IsarFunk Taxizentrale und meine
                                                                Person in Doppelfunktion für den Landesverband Bayern und die
           Was kostet dann künftig eine Fahrt vom Bereich Hauptbahnhof   Taxi-München eG. Seit Januar 2020 haben wir monatliche Work-
           zum Flughafen bzw. zur Messe?                      shops und wöchentliche Telefonkonferenzen abgehalten, in denen
                                                              die jeweiligen Aufgaben verteilt wurden.
           CHRISTIAN HESS: Zum Flughafen 70 Euro, zur Messe 30 Euro. Der
           Festpreis Flughafen – Messe bleibt unverändert bei 67 Euro. Auch   CHRISTIAN HESS: Dazu haben wir eine Informationsveranstaltung
           die Zuschlagsregelung wird analog zu Taxameterfahrten angewandt.   mit den Behörden der Stadt und den Landkreisen München, Erding
                                                              und Freising durchgeführt und hatten zudem einen Einzeltermin
           THOMAS KROKER: Dazu von mir noch drei Anmerkungen: In den    bei Herrn Wenzl im KVR. Somit war keine Behörde überrascht, als
           30 Euro vom Bahnhof zur Messe ist auch der obligatorische Stau auf   sie Anfang Oktober unseren gemeinsamen Antrag auf Tarifände-
           der A 94 einkalkuliert. Von den Verantwortlichen der Messe ist diese   rung erhalten haben.
           Festpreis-Idee schon sehr positiv aufgenommen worden. Geändert
           wurde übrigens auch die Formulierung: Bisher hieß es „kürzester   Seit 1992 gibt es ja immer einen einheitlichen Taxitarif für die Stadt
           Weg“, jetzt soll „direkter Weg“ in der Taxitarifordnung stehen.   und den Landkreis München sowie für die Landkreise Erding und
                                                              Freising. Also müssen auch alle Vier zustimmen. Welche Signale ha-
           Wo ist da der entscheidende Unterschied?           ben die Genehmigungsbehörden in diesen Gesprächen ausgesendet?

           THOMAS KROKER: Direkter Weg heißt von A nach B ohne Unter-  CHRISTIAN HESS: Im Großen und Ganzen waren sie davon
           brechung, egal wie gefahren wird. Genau genommen hätte jede     durchaus angetan. Wir gehen davon aus, dass eine Zustimmung
           Festpreisfahrt immer über die Dörfer gefahren werden müssen.     realistisch ist.
           Jetzt kann man auch bei diesen Touren die Kundenwünsche
             berücksichtigen.                                 THOMAS KROKER: Manche Punkte konnten auch schon im Vorfeld
                                                              korrigiert werden. Wir hatten zum Beispiel vorgesehen, das Pflicht-
           CHRISTIAN HESS: Und die wollen eben meistens über die   fahrgebiet nordöstlich des Flughafens zu verkleinern. Das hätte für
             Autobahn fahren.                                 den Landkreis Erding aber bedeutet, dass die Erdinger Taxiunter-
                                                              nehmer einen Teil ihres Landkreises außerhalb des Pflichtfahrge-
           Kommen wir noch zum Punkt anfahrtsfreie Zonen in den Umland-  biets gehabt hätten. Also haben wir diese Idee wieder verworfen.
           gemeinden. Warum sollen die wieder eingeführt werden?
                                                              Wann soll der neue Taxitarif in Kraft treten?
           THOMAS KROKER: Motto ist: „Ein Ballungsraum, ein Taxitarif“.
           Und natürlich sorgt auch das wieder für mehr Kundentransparenz:   THOMAS KROKER: Ziel ist der 1. März 2021. Noch in diesem Jahr
           Ein fremder Taxinutzer, der nicht unterscheiden kann, ob Otto-  soll die Kommission zustimmen, im Januar dann der Stadtrat.
           brunn noch München ist oder schon Vorortgemeinde, hat nie ver-
           standen, warum er bisher eine Anfahrtsgebühr bezahlen musste.   CHRISTIAN HESS: Wenn alles glatt geht, können im Februar die
           Wir gehen mit dieser Regelung wieder auf den Stand vor 2013,   Umprogrammierungen der Taxameter durchgeführt werden.
           nehmen aber zwei Gemeinden dazu, unter anderem Garching, um
           dort das  Gewerbegebiet Hochbrück bedienen zu können.   Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.




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