Page 15 - Taxikurier Mai 2021
P. 15

istockphoto






            Taxi- und Mietwagenverband  Deutschland           WICHTIGE INFORMATIONEN


            TMV will ausreichend kostenfreie Schnelltests für Taxi-   ➔ AUS DEM POLIZEIBERICHT
            Branche – Verbandsvize Kroker: Unsere Autos sind sicher,
            Tests erhöhen die Sicherheit weiter

            Angesichts ständig wachsender Corona-Zahlen müssen für die   Haidhausen – Gefährliche Körperverletzung
            Taxi- und Mietwagen-Branche ausreichend Schnelltests bereit-  mit Schreckschusswaffe
            gestellt werden. „Alle Bürger haben Anspruch auf regelmäßige
            kostenlose Tests. Daher sollten die Schnelltests so unkompli-  Am Freitag, 26.03.2021, gegen 9.50 Uhr, meldete ein Zeuge der
            ziert wie möglich auch auf die Mobilitätsbranche ausgeweitet   Polizeieinsatzzentrale einen Streit unter zwei Verkehrsteilnehmern
            werden. Wir fahren mit Masken und Trennschutz im Wagen, die   am Taxenstand Ostbahnhof. Nachdem der Zeuge angab, dass bei
            Tests sind der nächste Schritt zur Eindämmung der Pandemie“,   dem Streit auch eine Schreckschusswaffe im Spiel war, fuhren
            forderte TMV-Vizepräsident Thomas Kroker. „Noch gibt es keine   mehreren Streifenbesatzungen der Münchner Polizei zum Einsatz-
            bundesweite Vorschrift für tagesaktuelle Tests, allerdings hat   ort. Auch die Bundespolizei am Ostbahnhof wurde hinzugezogen.
            der Bund der Wirtschaft dies dringend nahegelegt. Hier erwar-  Bereits auf der Anfahrt wurden die eingesetzten Beamten von der
            ten wir einfach Unterstützung für unsere Branche.“ Dabei   Einsatzzentrale darauf hingewiesen, dass soeben Schüsse gefallen
              würden Taxis die Fahrten zu den Impfzentren für Senioren,   wären. Unmittelbar darauf konnte ein Tatverdächtiger durch die
            Krankenfahrten sowie die allgemeine Personenbeförderung   Bundespolizei gesichert werden.
              gewährleisten.
                                                              Der Tatverdächtige, ein 72-jähriger Münchner, war mit einem
            Bund und Länder sollten daher im Rahmen ihrer Gesundheits-  28- jährigen Münchner zunächst in einen heftigen verbalen Streit
            vorsorge die Kosten übernehmen, da die schwer angeschlagene   geraten. Grund für den Streit war, dass der 28-Jährige mit seinem
            Branche finanziell mit dem Rücken zur Wand steht. „Wegen der   Fiat Kleintransporter im Bereich des Taxenstandes am Ostbahnhof
            Betriebspflicht von Montag bis Sonntag rund um die Uhr müs-  geparkt hatte. Der 72-jährige Taxifahrer konnte aufgrund des ge-
            sen pro Fahrzeug bis zu fünf Fahrer bereitstehen. Ein durch-  parkten Transporters den Taxenstand nicht anfahren. Im Verlauf
            schnittliches Taxi-Unternehmen in Deutschland ist mit mehre-  des verbalen Streites kam es auch zu einer körperlichen Auseinan-
            ren Fahrzeugen unterwegs und hätte deshalb pro Woche   dersetzung in Form von gegenseitigen Schlägen.
            Testkosten im unteren dreistelligen Euro-Bereich, die derzeit
            nicht zu schultern sind.“ Kosten für die Masken kämen noch   Nach Aussagen von Zeugen ließen die beiden Männer voneinander
            hinzu.                                            ab und der 72-Jährige ging zu seinem Taxi, holte aus diesem eine
                                                              Schreckschusswaffe und ging zurück zu seinem Kontrahenten. Im
            Die Schnelltests selbst sollten von fachlich geschultem Perso-  Anschluss feuerte er zweimal auf den 28-Jährigen. Der 28-Jährige
            nal, etwa in den kommunalen Testzentren, den Apotheken oder   erlitt durch die Schüsse Schmauchspuren im Gesicht sowie eine
            Arztpraxen durchgeführt werden, um mehr Sicherheit als bei   Reizung der Augen und musste ambulant in einem Krankenhaus
            Selbsttests zu erreichen. Kroker erneuerte den Appell an die   behandelt werden. Der 72-Jährige wurde nach der polizeilichen
            Fahrer und Fahrerinnen, dass nur Fahrgäste mit medizinischem   Sachbearbeitung wieder entlassen. Sein Führerschein wurde be-
            Mund-Nasen-Schutz befördert werden sollten. (TMV)  schlagnahmt. Der kleine Waffenschein, den er mitführte, wurde
                                                              eingezogen und die Schreckschusswaffe sichergestellt.

                                                              Der 72-Jährige wurde nun wegen Bedrohung sowie gefährlicher
                                                              Körperverletzung angezeigt und der 28-Jährige auch wegen einer
                                                              Körperverletzung. Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren
                                                              Ermittlungen aufgenommen.















                                                              Wir danken der Pressestelle des Polizeipräsidiums München
                                                              für die zur Verfügung gestellten Textvorlagen.








                                                                                          MAI 2021 ⁄ TAXIKURIER ⁄ 15
   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20