Page 20 - Taxikurier Februar 2021
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STADTKUNDE MÜNCHEN
➔ MOOSACH – VOM DORF ZUM STADTTEIL
Das Dorf Moosach lag zur Zeit seiner Ein- muss, nämlich die Moosach. Diese ent- (1662–1726) im heutigen Hartmannshofer
gemeindung am 1. Juli 1913 als Siedlungs- springt nördlich der Bahnunterführung an Park und diente einem Freizeitvergnügen
gebiet weit außerhalb im Nordwesten der der Dachauer Straße und mündet an der der adligen Gesellschaft, nämlich dem
Königlichen Haupt- und Residenzstadt Ferchenbachstraße in den Feldmochinger sinnfreien Abschießen dieser Vögel. Dem-
München. Andererseits bestanden damals Mühlbach, fließt heute allerdings größten- selben Zweck verfolgte man in der bereits
bereits enge Verbindungen zu München. Da teils in unterirdischen Rohren. Das Dorf 1596 angelegten Fasanerie Moosach, der
war zum einen der am 1. Dezember 1892 Moosach war ein Straßendorf, das sich heutigen Fasanerie-Nord. Mit der Ansied-
eröffnete Bahnhof Moosach, der das Dorf entlang der heutigen Pelkovenstraße hin- lung eines Gärtners im Jahr 1897 begann
mit dem Münchner Hauptbahnhof verband. zog. Diese war Teil der ersten Salzstraße, die Geschichte der Besiedlung der Fasane-
Zum anderen entstand im Jahr 1898 auf die dann in Verbindung mit der Gründung rie Moosach. Nach 1910 schlossen sich
Moosacher Gebiet der Städtische West- Münchens nach Süden verlegt wurde. Den die 43 Siedler zur „Freien Vereinigung der
friedhof, geplant vom Büro des Stadtbau- Ortskern bildete die Kirche Sankt Martin Förderung der Interessen der Fasanerie
rates Hans Grässel (1860–1939, Hans- am Moosacher Sankt-Martins-Platz 1. Moosach“ zusammen. Sie konnten aller-
Grässel-Weg von 1947), sowie 1909 dings nicht verhindern, dass die Deutsche
ebenfalls auf Moosacher Grund das Gas- Reichsbahn ihre Anwesen von 1939 bis
werk der Stadtgemeinde München. Außer- Gemeindebildung 1818 1942 für das Projekt des Rangierbahn-
dem überstieg die Produktion der ausge- hofes, der dann aber erst 1991 seinen
dehnten Moosacher Gärtnereien den Bedarf Die straffe Neuorganisation des 1806 ge- Betrieb aufnahm, abbrechen ließ.
der dortigen Bevölkerung bei Weitem gründeten Königreiches Bayern beinhalte-
und war hauptsächlich auf die Versorgung te auch die Aufteilung des Landes in effek-
der Münchner Bevölkerung ausgerichtet. tivere Steuer- und Verwaltungsbezirke. Die Bevölkerung
Die Gärtnerstraße von 1913 erinnert dadurch bedingte Gemeindebildung des
daran. Jahres 1818 brachte die Zusammenlegung Als Moosach 1913 eingemeindet wurde,
Moosachs mit den Weilern Nederling, Hart- arbeitete ein großer Teil der Bevölkerung
mannshofen sowie Fasangarten, die heuti- im Handwerk sowie in der Landwirtschaft,
Moosach ge Fasanerie-Nord. Nederling wurde zum sei es hier in der Viehzucht, im Ackerbau
ersten Mal 1362 urkundlich erwähnt, der oder in den Gärtnereien. Die Bahnlinie von
Die Ansiedlung wurde erstmals als Mosaha Ursprung seines Namens liegt im Dunkel München nach Landshut, in Betrieb ge-
807 namentlich genannt, gut 350 Jahre der Vergangenheit. Hartmannshofen mit nommen im Jahr 1858, wurde wegen des
vor der Gründung Münchens selbst im Jahr seiner Erstnennung im Jahr 1369 bezeich- steigenden Verkehrsaufkommens 1892 von
1158. Der Name Mosaha bedeutet Bach im nete den Hof eines Mannes namens Hart- der heutigen Landshuter Allee (daher de-
Moor und weist darauf hin, dass es hier mann. Die Fasanerie Hartmannshofen ent- ren Name) um den Schlosspark herum nach
einmal einen Wasserlauf gegeben haben stand 1717 unter Kurfürst Max Emanuel Westen verlegt. Damit erhielt das Dorf
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20 ⁄ TAXIKURIER ⁄ FEBRUAR 2021