Page 7 - Taxikurier Januar 2023
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seitens der Taxi-München eG eine Grund-
ausbildung mit anschließender Prüfung,
eine Art Firewall, auch gegen den Wider-
stand derjenigen Unternehmer, die Angst
hatten, keine Fahrer mehr zu bekommen,
ins Leben gerufen. Auch um eine „kleine
Fachkunde“, die mit dem neuen PBefG ver-
pflichtend ist, wird noch immer gerungen.
Wer bietet diese an? Wer prüft? All diese
Punkte seien bis heute nicht geklärt.
Herr Kroker ging sodann auf die Gründung
des neuen Bundesverbandes TMV ein.
Der Landesverband Bayerischer Taxi- und
Mietwagenunternehmen e.V. war lange
im BVTM organisiert. Nach anhaltenden
Differenzen folgte der Austritt aus diesem
Verband und es kam zur Gründung des
Passanten zu helfen und dabei von einem auch keine Gebühren an die Taxi-München eG neuen Verbandes, dem Taxi- und Miet-
Streifenfahrzeug der Polizei mit Blaulicht zahlen mussten. Ob dies zukünftig von der wagenverband Deutschland e.V. (TMV) am
erfasst und schwer verletzt wurde. Der Kol- Taxi-München eG wieder so gehandhabt 21. Dezember 2021.
lege sitzt seitdem noch im Rollstuhl und werden könne, müsse im Falle einer ver-
hat noch keinerlei Zahlungen von Versiche- gleichbaren Situation zukünftig neu über- Dieser neue Verband decke laut Herrn Kroker
rungen erhalten. Die Spendenaktion seitens dacht werden. Während der Pandemiezeit, inzwischen bereits über 40 Prozent der in
der Taxi-München eG erbrachte bisher so berichtete Herr Kroker weiter, investier- Verbänden organisierten Taxi- und Miet-
30.000 Euro. Da Herr Alici der einzige Ver- te die Taxi-München eG viel Geld in die wagen-Unternehmen in Deutschland ab.
diener in seinem Haushalt mit vier Kindern Erneuerung der Technik.
ist, plant der Vorstand, vor Weihnachten Während der Pandemie mussten, so Herr
nochmals eine Spendenaktion zu starten, Im Anschluss verkündete Herr Kroker, dass Kroker, Entscheidungen mit Weitblick ge-
um der Familie noch einmal helfen zu die Gebühren auch für das Jahr 2023 nicht troffen werden, die nicht immer gleich von
können. erhöht werden. allen verstanden wurden. Insgesamt, resü-
mierte Herr Kroker, seien das Gewerbe und
Im Anschluss ging Herr Kroker auf die Ent- Vom Jahr 2021 auf 2022 stiegen auch die Taxi-München eG besser durch die Pan-
wicklungen und Begleiterscheinungen seit wieder die Umsatzzahlen, was nach Ansicht demie gekommen, als man anfänglich ge-
Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 von Herr Kroker auch ein Ergebnis der dacht hätte. Hierfür bedankte er sich auch
ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Taxi- Tarifpolitik sei. Er bedankte sich hierfür bei bei allen Mitgliedern für deren großartige
München eG zwei neue Vorstände, und das der Genehmigungsbehörde – speziell bei Unterstützung.
Taxigeschäft für die Unternehmer basierte Herrn Romme –, dass im Jahr 2022 die
wegen ausbleibender Kunden (Lockdowns ) Zeitspanne vom Antrag des neuen Taxitarifs Abschließend berichtete Herr Kroker, dass
fast ausschließlich auf Kranken-, Schüler-, bis zu dessen Genehmigung sehr kurz war, das KVR ab Januar 2023 etwa 130 neue
Kinder- und Kurierfahrten. Es entfachte wodurch der neue Tarif schnell den Unter- Konzessionen herausgeben werde, womit
sich kurz nach Pandemiebeginn im Gewerbe nehmern zugutekam. Trotz alledem steigen dann wieder der Stand von 2019 erreicht
erneut eine Diskussion über die Verteilung die Kosten (Inflation, Treibstoffpreise, …) wird. Grundlage hierfür ist, dass die im
von Festfahrten. Es wurde aber seitens des aber weiter, so dass man in 2023 vermut- Funktionsfähigkeitsgutachten geforderten
Vorstands der Taxi-München eG in diesem lich weitere tarifliche Anpassungen durch- Fluggastzahlen inzwischen wieder erreicht
Punkt alles so belassen, wie es war, und führen müsse. In diesem Zusammenhang sind und somit die Basis für die Ausgabe
das war im Nachhinein auch gut so. Die müsste dann, so Herr Kroker, bei den Fest- gegeben ist. Auch die knappe Verfügbarkeit
Angebote für freie Festfahrten werden nach preisen etwas geändert werden, weil der freier Taxis bei den Münchner Zentralen
wie vor digital über Datenfunk und über aktuelle Reichweitentarif kaum genutzt hatte Einfluss auf die Entscheidung,
die Portale angeboten. Bisher gab es pan- wird. Das neue PBefG vom August 2021 zurückgefallene Konzessionen neu zu
demiebedingt noch keine Insolvenz eines biete hierzu einige Optionen, wie z.B. für vergeben.
Taxiunternehmers. Das Münchner Taxige- Tarif korridore.
werbe wie auch die Taxi-München eG selbst Im Anschluss trug das Vorstandsmitglied
haben die Pandemie gut überstanden. Das neue Personenbeförderungsgesetzt Herr Ertekin Kocer seinen Bericht vor.
(PBefG) sei nach Aussage von Herrn Kroker
Im Zusammenhang mit der Pandemie ge- ein Gesetz, dem es an vielen Stellen an Zu Beginn stellte er sich kurz persönlich
währte das KVR den Unternehmern ohne Ausführungsbestimmungen fehle. Durch vor, da seine Wahl während der Pandemie-
größere bürokratiche Hürden immer wieder den Wegfall der Ortskundeprüfung sei die zeit per Briefwahl erfolgte. Er erwähnte
Befreiungen von der Betriebspflicht, was Qualität der neuen Fahrer sehr schlecht hierbei, dass er bis vor kurzem auch noch
dazu führte, dass diese Unternehmen wäh- geworden, weshalb das Gewerbe selbst ein Taxiunternehmen mit fünf Fahrzeugen
rend der Dauer der Betriebspflichtbefreiung gegensteuern musste. Deshalb wurde hatte.
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