Page 10 - Taxikurier Mai 2020
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            EXKLUSIV

            „MOBILITÄT DER ZUKUNFT“                           „Die Mobilität der Zukunft vorantreiben“


                                                              Der Verkehrsminister sagte in einem Interview dazu: „Es geht
            Die Pläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer    darum, die Mobilität der Zukunft voran zu treiben. Wir sind das
                                                              Land der Ideen und der Innovationen. Wir haben viele kreative
                                                              Köpfe, unglaublich gute Initiativen, Wissenschaftler, Start-ups,
                                                              die Industrie und den Mittelstand. Jetzt brauchen wir einen gro-
                                                              ßen Wurf, der das alles verbindet mit globaler Strahlkraft und
                                                              einzigartig in Europa.“

                                                              Das Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro soll in den kommen-
                                                              den Jahren den Rahmen schaffen, den Experten die Möglichkeit
                                                              zu geben, Stadtentwicklungspläne für die Zukunft, neue alterna-
                                                              tive Kraftstoffe, Antriebe und Mobilitätskonzepte der Zukunft zu
                                                              entwickeln. Dabei sollen die Wissenschaft interdisziplinär ge-
                                                              meinsam mit der Wirtschaft ohne Berührungsängste forschen,
                                                              testen und Visionen in die Tat umsetzen.




            Kurz vor den Kommunalwahlen in Bayern machte Verkehrsminis-
            ter Scheuer die Ankündigung, dass München in den Genuss von
            einer halben Milliarde Euro für ein Mobilitätszentrum kommen
            soll. Von vielen Seiten hagelte es Kritik, auch aus München. Die
            Einen sahen darin einen Wahlkampftrick, die Anderen meinten,
            dass München nicht noch ein Großprojekt bräuchte. Nur wenige
            Wochen später wurde klar, auf welch wackligen  Beinen auch der
            Münchner Wohlstand steht. Gerade den Taxlern wurde schmerz-
            lich bewusst, wie abhängig man von Hotels,  Gastronomie, Mes-
            sen u. v. m. ist.


            „Deutsches Zentrum für Mobilität“

            Das neue Mobilitätszentrum soll ein Forschungszentrum, Werk-
            stätten, einen Praxiscampus und mehrere Lehrstühle umfassen.
            Auf Grundlage der Frage: „wie bewegt sich der Mensch in der
              Zukunft fort?“, soll eine Denkfabrik für Mobilität und Digitalisie-
            rung entstehen. Ob wir wollen oder nicht, das sind die Themen,
            die uns alle in Zukunft betreffen werden. Der Standort München
            mit seinen Universitäten und Hochschulen, mit den Standorten
            der Mobilitätsindustrie und Austragungsort der IAA ist dabei mit
            Bedacht ausgewählt worden.
                                                              Geplant ist im Rahmen des Mobilitätszentrums ein Forschungs-
                                                              zentrum mit Werkstätten, der im Rahmen des Praxiscampus’ den
                                                              Entwicklern alle gewünschten Möglichkeiten bietet. Das Ver-
                                                              kehrsministerium zieht dabei auch in Erwägung, Lehrstühle spe-
                                                              ziell für den Bereich künstliche Intelligenz im Mobilitätssektor
                                                              einzurichten. Ein weiterer Bereich der Forschung soll die Airmo-
                                                              bilität einnehmen. Viele belächeln diesen Bereich immer noch,
                                                              aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Transport
                                                              von Menschen und Material durch Lufttaxis, Drohnen o. ä. bereits
                                                              längst Realität ist oder kurz vor der Marktreife stehen. Die Bun-
                                                              desrepublik Deutschland als ein Exportland, dass seinen Wohl-
                                                              stand der Ressource Mensch und dessen Intelligenz verdankt,
                                                              kann sich nicht den neuen Herausforderungen in Forschung und
                                                              Entwicklung verschließen. Schon viel zu lange wurde gezögert
                                                              und Innovationen anderen Ländern überlassen.





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